Stirb langsam

Shownotes

Ein Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Linkermann.

In dieser Folge von Niere2go sprechen die Gastgeber Bernd Hohenstein und Daniela Lojko mit Prof. Andreas Linkermann über die Mechanismen des Zelltods und deren klinische Relevanz. Prof. Linkermann erläutert, dass Zelltodprozesse wie Ferroptose, Necroptose und Pyroptose genetisch bestimmt und vielfältig sind, und wie diese Prozesse bei Schlaganfällen und ischämischen Reperfusionsschäden eine Rolle spielen. Er betont, dass im Gegensatz zur Apoptose, die keine entzündliche Antwort auslöst, andere Formen des Zelltods wie die regulierte Nekrose das Immunsystem aktivieren und dadurch Autoimmunerkrankungen begünstigen können.

Linkermann führt aus, dass die akute Nierenschädigung (AKI) ein zentrales Forschungsgebiet in der Nephrologie ist, wobei die akute Tubulusnekrose (ATN) als sichtbarer Marker im Urin erscheint. Er beschreibt die Mechanismen, die zur Zellmembranzerstörung führen, insbesondere die Lipidperoxidation bei Sauerstoffmangel. Diese Schädigung kann durch medikamentöse Interventionen, wie zum Beispiel Ferrostatine, möglicherweise aufgehalten werden, was besonders bei Nierentransplantationen von Vorteil wäre, um die Immunogenität des transplantierten Organs zu verringern.

Abschließend diskutieren sie die praktischen Anwendungen dieser Forschung, insbesondere die Prävention von Gewebeschäden durch frühe Interventionen bei akuten Ereignissen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen. Linkermann betont die Bedeutung der Grundlagenforschung, um spezifische Inhibitoren für die verschiedenen Zelltodwege zu entwickeln, die dann in klinischen Studien getestet werden könnten. Trotz der Herausforderungen und der Notwendigkeit weiterer Forschung zeigt sich Linkermann optimistisch über die zukünftigen therapeutischen Möglichkeiten, die sich aus dem besseren Verständnis dieser Zelltodprozesse ergeben könnten.

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